Das Hermannsdenkmal

Das Hermannsdenkmal in Hiddesen bei Detmold steht für die Schlacht (Varus-Schlacht) im Teutoburger Wald im Jahre 9 n. Chr.

Auf der 386 m hohen Grotenburg errichtete Ernst von Bandel 1875 das Hermannsdenkmal.
Mit bisher über 20 Millionen Besuchern zählt das Denkmal zu den bekanntesten deutschen Ausflugszielen.
Auf der altgermanischen Wallburg liegt eine 500 m lange und 400 m breite Hochfläche. Der Plan, dem Cheruskerfürsten, Hermann der Cherusker, an dieser Stelle ein weithin sichtbares Denkmal zu setzen, geht zurück auf Ernst von Bandel, geboren am 17.05.1800 als Sohn eines preußischen Regierungsinspektors in Ansbach, gestorben am 25.09.1876. Bandel war lange Jahre in Hannover und Berlin als Bildhauer und Architekt tätig, und hat unter Einsatz seines gesamten Privatvermögens an seinem Lebensziel, der Errichtung des Hermannsdenkmals, festgehalten.
Bandel hatte mit den Bauarbeiten auf dem von ihm ausgewählten Berg 1838 begonnen, aber erst 37 Jahre später, im Sommer 1875 wurde sein Werk vollendet. Der Künstler wohnte in den letzten Jahren der Bauarbeiten ständig auf dem Gelände, in einem einfachen Blockhaus, der "Bandelhütte".
Der Cheruskerfürst Armin (Hermann), römisch Arminius, wurde vermutlich im Jahre 17 vor Christus als Sohn des Cheruskerfürsten Segimer geboren. Armin einigte die germanischen Stämme unter sich, und führte sie mit überwältigendem Erfolg gegen die Besatzungsmacht der Römer. In einer dreitägigen Schlacht im Teutoburger Wald 9 nach Christus, kam es zur Vernichtung des gesamten römischen Besatzungsheeres von 3 Legionen und 6 Hilfskontingenten, insgesamt wohl annähernd 25.000 Mann. Nur einem Teil der Reiterei gelang es, das Kastell Aliso an der Lippe (das heutige Haltern/Westf.) zu erreichen. Varus und viele seiner Offiziere begingen noch während der Schlacht Selbstmord. Die von den Römern als Feldzeichen geführten Legionsadler wurden von den Germanen als Trophäen erbeutet.

Armin erlernte das Kriegshandwerk in römischen Diensten. Er war römischer Bürger und Ritter. Im Jahre 7 nach Christus kehrte er in die Heimat Germanien zurück. Es gelang ihm, die zerstrittenen germanischen Stämme zu bewegen, ihre Streitigkeiten zurückzustellen und sich gegen die römische Fremdherrschaft zu verbünden. Im Herbst des Jahres 9 nach Christus, als die römischen Truppen von der Weser zurück ins Winterlager nach Aliso an der Lippe ziehen wollten, hatte Arminius dem Feldherrn Publius Quinctilius Varus "verlässliche" ortskundige "Pfadfinder" zur Verfügung gestellt. Diese führten das schwerfällige Heer von 3 Legionen, zusätzlicher Reiterei und dem gesamten Troß durch völlig unübersichtliches, sumpfiges Waldgebiet.
In dieser Situation war das römische Heer äußerst verwundbar, und die Germanen mit ihrer unkonventionellen, flexiblen Kampfweise konnten in dem ihnen vertrauten Gebiet ihre Vorteile voll nutzen. Heute bezeichnen wir so etwas als Partisanentaktik.